Was ist Glück? Und, noch wichtiger: Wie können wir diese warmen Gefühle der Zufriedenheit einfangen, um täglich mehr Glück zu empfinden? Glücksexperten haben vielleicht die Antwort.  

 

Glück ist etwas, nach dem wir uns alle sehnen. Wir alle möchten uns gut fühlen, doch bevor wir uns darauf konzentrieren, wie wir uns glücklich fühlen können, müssen wir verstehen, was genau wir da eigentlich erstreben. 

 

WAS IST GLÜCK? 

Für Mo Gawdat, Rituals’ Glücksexperten und Autor des Buches „Die Formel für Glück“, gibt es eine einfache Formel für Glück, die wir alle anwenden können. Die Glücksformel, wie Gawdat sie nennt, geht so: Wenn unsere Erwartungen mit der Realität der Geschehnisse übereinstimmen oder darunter liegen, dann öffnen wir uns dem Fühlen von Glück. Mit anderen Worten: Unser Glück hängt davon ab, wie wir Geschehnisse wahrnehmen, und der Schlüssel ist, sich darauf zu konzentrieren, einen positiveren Blick zu entwickeln. Wir bei Rituals sehen Glück als diesen Ausbruch guter Gefühle an, wenn etwas Großartiges passiert. Freude andererseits ist die Zufriedenheit, die wir spüren, wenn die Welt auf unserer Seite ist und alles gut ist.  

 

Um mehr über die wissenschaftliche Seite des Glücks zu erfahren, sprachen wir mit Rosie Peacock, Expertin für positive Psychologie und Mindset Coach. „Glück ist ein Überbegriff der in der positiven Psychologie in zwei unterschiedliche Arten des Wohlbefindens unterteilt wird“, erläutert Peacock. „Eudämonistisches Wohlbefinden bezieht sich auf langfristige Zufriedenheit im Leben, und hedonistisches Wohlbefinden bezieht sich auf positive Emotionen im Hier und Jetzt.“ 

 

Es ist wichtig, sich um beide Glückskomponenten zu kümmern, um wahrhafte Zufriedenheit zu empfinden. Viele von uns jedoch, merkt Peacock an, neigen dazu, sich darauf zu konzentrieren, was sich in der Gegenwart gut anfühlt, anstatt das langfristige Glück, dieses tiefere Gefühl der Freude, anzustreben. 

 

Jaron Soh, Mitgründer und CEO von Voda, einer LGBTQIA+-App für mentales Wohlbefinden, die von führenden Psychotherapeuten angeboten wird, sieht das genauso. Soh hat festgestellt, dass unser Ziel sein sollte, unser Leben in Übereinstimmung mit unseren Werten zu führen. „Dann leben wir ein Leben, das bedeutungsvoll, zielgerichtet und erfüllend ist“, fügt er hinzu.  

 

IST GLÜCK EINE ENTSCHEIDUNG? 

Viele von uns wissen, dass es schwierig sein kann, immer nur das Gute zu sehen und die Einstellung „wird schon“ im Leben beizubehalten. Da stellt sich die Frage, ob Glück wirklich eine einfache Entscheidung ist. Sowohl für Peacock als auch für Soh ist die Antwort – nicht ganz.  

 

„Es gibt eine Theorie in der positiven Psychologie, die nennt sich hedonistische Tretmühle“, erläutert Peacock. „Das bedeutet, dass unsere positiven und negativen Emotionen je nach unserer Lebenserfahrung schwanken, nach kurzer Zeit jedoch kehren sie wieder zum Ausgangspunkt zurück.“ 

 

Peacock zitiert eine Studie aus dem Jahr 1978 mit Lottogewinnern und Unfallopfern, in der der Frage nachgegangen wurde, ob Glück relativ ist. „In der Studie wurde herausgefunden, dass nach einiger Zeit die Lottogewinner wieder zur selben emotionalen Grundlage zurückkehrten, die sie vor dem Geldgewinn hatten. Darum müssen wir für lang anhaltendes Glück über positive Emotionen hinausschauen und uns um das Schaffen von Bedeutung und Gesamtzufriedenheit mit dem Leben kümmern.“ 

 

Soh stimmt zu und merkt an, dass das Verfolgen eines konstanten Zustands der Freude eines der größten Missverständnisse auf dem Weg zu wahrem Glück ist. „Die Wahrheit ist: Es ist normal, auch mal schlechte Tage zu haben und negative Emotionen wie Traurigkeit, Wut und Stress zu erleben. Es ist wichtig zu erkennen, dass Glück kein Ziel ist, das wir erreichen können, sondern eher eine Reise, die sowohl positive als auch negative Erlebnisse beinhalten kann.“ 

 

KANN ICH ALLEINE GLÜCKLICH SEIN? 

Kurz gesagt: Ja, sie können alleine glücklich sein, und laut Master Life Coach Lydia Kimmerling, auch bekannt als The Happiness Explorer, beginnt alles damit, glücklich mit sich selbst zu sein.  

 

„Sie sind nie wirklich allein, wenn Sie ihr eigener bester Freund werden. Wenn Sie einsam sind, kann das ein Hinweis darauf sein, dass Sie damit beginnen müssen, die Beziehung zu sich selbst zu verbessern“, erklärt Kimmerling.  

 

„Es ist ganz normal, sich nach Intimität und einer Verbindung zu sehnen. Zu lernen, wie man allein glücklich sein kann, bedeutet nicht, dass wir das nie mehr wollen oder brauchen. Wenn Sie das im Moment jedoch nicht haben, ist das eine großartige Gelegenheit, an sich selbst zu arbeiten. Jetzt ist die Zeit, sich selbst richtig kennen zu lernen und alle Aufmerksamkeit und Konzentration auf sich selbst zu richten – was gefällt Ihnen und was macht Sie glücklich?  

 

„Wenn Sie eine tiefere Verbindung zu sich selbst aufbauen, werden Sie sich selbst mehr lieben und sich tiefer verbunden sein – dann werden Sie sich auch weniger einsam fühlen und glücklicher mit sich selbst sein.“ 

 

GLÜCKS-TIPPS VOM EXPERTEN

Wir haben also erfahren, was Glück eigentlich ist und festgestellt, wie wichtig es ist, aktuelle Gefühle der Positivität mit Zielen und Werten zu verbinden, die uns langfristig zufrieden machen. Jetzt sehen wir uns einige Tipps und Techniken an, die unsere Experten zur Unterstützung ihrer Reise zum Glück nutzen – denken Sie daran, es geht darum, Glück im Prozess zu finden und es nicht als Endziel anzusehen.  

 

#1: ZIELE SETZEN

„Eine der besten Möglichkeiten, langfristiges Glück herbeizuführen, ist das Setzen intrinsischer Ziele. Das sind Ziele, bei denen es darum geht, den Prozess zu genießen, nicht nur das Endergebnis“, merkt Peacock an. „Das kann beispielsweise sein, so viel Spaß wie möglich mit täglicher Bewegung für den Körper zu haben, statt sich das Ziel zu setzen, bis zum Sommer einen Bikinikörper zu haben. 

 

#2: EIN DANKBARKEITSTAGEBUCH 

Peacock rät, neben dem Setzen von Zielen Dankbarkeitspraktiken einzusetzen, die dabei helfen können, mehr Dankbarkeit und Freude für das zu empfinden, das wir haben, statt bei dem zu verweilen, was wir nicht haben. 

 

„Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Dankbarkeitspraktiken effektiv glücklicher machen. Schnappen Sie sich also ein Tagebuch und schreiben Sie jeden Abend vor dem Einschlafen drei Dinge auf, für die Sie dankbar sind. Das sollte helfen, viel zufriedener zu werden.“ 

 

Hier können Sie unser Dankbarkeitstagebuch kaufen.  

 

#3: DER GLÜCKSSCHALTER

„Ich bitte meine Klienten gerne, täglich ihren Glücksschalter zu betätigen“, erzählt Kimmerling. „Das ist eine Routine, die beinhaltet, sich selbst direkt nach dem Aufwachen drei Fragen zu stellen. Wenn Sie auf diese Weise ihre Intentionen festlegen, hilft das, negative Richtungen zu unterbrechen, in die Ihre Gedanken automatisch abschweifen, und das Kommando über den vor sich liegenden Tag zu übernehmen.“ 

 

Probieren Sie diese drei Fragen aus: 

 

1. Wer möchte ich heute sein? 
2. Was möchte ich denken? 
3. Was werde ich tun? 

 

#4: EINDEUTIGE WERTE 

„Meiner Meinung nach kann eine Übung zur Klärung von Werten für Menschen nützlich sein, die Schwierigkeiten mit dem Glück haben, jedoch nicht verstehen, warum sie sich so fühlen“, erklärt Soh. 

 

„Diese Übung beinhaltet zunächst das Nachdenken über die eigenen wichtigsten Werte wie Ehrlichkeit, Mitgefühl oder Kreativität. Dann denken wir darüber nach, wie diese Werte im Alltag gelebt werden können. Wir unternehmen Schritte, Veränderungen in unserem Leben oder in unseren Beziehungen vorzunehmen – auf Grundlage der Frage, ob wir in Übereinstimmung mit unseren Werten leben oder nicht. 

 

Sie möchten mehr Geheimnisse des Glücks kennenlernen? Nehmen Sie an unser Rituals Happiness Challenge mit Mo Gawdat teil. Wir gehen auf eine 14-tägige interaktive Reise, die unser Leben verändern wird und uns den Weg zu wahrem, dauerhaftem Glück weist.