So funktioniert Digital Detox

Hast du dich auch schon mal als Sklave deines Smartphones gefühlt? Im Durchschnitt prüft jeder Mensch 200 Mal pro Tag sein Handy – probiere es mal mit Digital Detox

 

Langsam rücken die Feiertage näher, und wir haben immer weniger Zeit für uns, um abzuschalten und den Moment zu genießen, denn wir müssen uns mit Menschenmassen an Flughäfen herumschlagen, mit unangenehmen Fragen bei Familientreffen und drohenden Jahresabschlussfristen bei der Arbeit. Diese eigentlich so festliche Zeit kann daher auch sehr stressig sein. Möchten Sie mehr in der Gegenwart leben? Möchten Sie eine wahre Verbindung zu Ihren Freunden und Ihrer Familie aufbauen? Hoffen Sie, ein wenig Energie tanken zu können und mehr Kreativität zu erlangen? Wir haben 6 Tipps für Sie, wie Sie mit dem realen Leben mehr in Kontakt sein können. 

 

Die Wissenschaft hinter Digital Detox 

Wir unterbrechen das reale Leben alle 6,5 Minuten, um online zu gehen. Jetzt, wo die meisten von uns zu Hause arbeiten, wird es zunehmend schwieriger, unsere Zeit am Bildschirm zu begrenzen. Auch wenn all die wunderbare Technologie uns näher zusammenbringt, gibt es genügend Warnhinweise, dass wir es nicht übertreiben sollten. Es kann auch passieren, dass unser körperliches und unser seelisches Wohlergehen dadurch belastet wird. Obwohl Technologie uns das Leben insgesamt erleichtert, zeigen Studien, dass sie auch ein maßgeblicher Stressfaktor ist – insbesondere das Smartphone, mit dem wir 24 Stunden am Tag online sind und E-Mails, Social Media Apps und Nachrichten checken. Die Vorstellung, dass wir rund um die Uhr verfügbar sein müssen, gefährdet unsere Work-Life-Balance, was sich wiederum auf die Zufriedenheit am Arbeitsplatz und unser allgemeines Glücksgefühl auswirkt.  

 

Die Vorteile des Abschaltens – im wörtlichen und im übertragenen Sinn – sind wissenschaftlich nachgewiesen.  Blaues Licht am Tag hilft uns, einen gesunden Tag-Nacht-Rhythmus aufrecht zu erhalten, also den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus unseres Körpers. Zu viel blaues Licht von unseren Geräten wirkt sich jedoch auf unseren Melatoninspiegel aus, stört die Qualität unseres Schlafs und verursacht schlaflose Nächte und Müdigkeit während des Tages. Nicht nur unser Gehirn wird überlastet, auch unser Körper leidet. Haben Sie jemals Nackenschmerzen vom Starren auf Ihren Bildschirm verspürt? Überlastete Augen? Hörverlust? Damit sagt Ihnen Ihr Körper, dass Sie eine Technikpause brauchen. Jetzt ist genau die richtige Zeit, ein wenig Selbstpflege und Freundlichkeit zu sich selbst zu praktizieren.

 

Die Ausrichtung auf die reale Welt um Sie herum, auf Ihre Familie und Ihre Freunde wird Ihre Lebensqualität beträchtlich verbessern. Digital Detox kann bedeuten, sich für einen bestimmten Zeitraum komplett aus der modernen Zeit zurückzuziehen. Das ist zwar ab und zu eine sehr wohltuende Erfahrung, realistischer jedoch ist das Einbeziehen von Detox-Strategien in den Alltag. Tiefere Beziehungen zu knüpfen, Ihren Schlaf in der Nacht zu verbessern, sich gesünder zu ernähren und zu lernen, den Stress bei der Arbeit in der digitalen Welt hinter sich zu lassen … es gibt viele Gründe, Ihren Bildschirm auszuschalten.

 

Die Vorteile eines Digital Detox 

Wer zu viel Zeit in den sozialen Medien verbringt, kommt leicht auf den Gedanken, dass alle anderen da draußen ein besseres Leben haben als man selbst. Wer sich dem „glücklichen Leben“ anderer Menschen in den sozialen Medien weniger aussetzt, hat es leichter, sich einen positiven Blick auf das Leben zu bewahren, reduziert die Angst, etwas zu verpassen und minimiert das Bedürfnis, ständig für die neuesten Updates zum Handy zu greifen. Die Ausrichtung auf die reale Welt um Sie herum, auf Ihre Familie und Ihre Freunde wird Ihre Lebensqualität beträchtlich verbessern.  

Vergleich ist der Dieb der Freude

Theodore Roosevelt

1. Setzen Sie sich realistische Ziele und Grenzen 

Wie bei jeder größeren Änderung des Lebensstils werden langfristige Erfolge am besten in kleinen Schritten erreicht. Denken Sie an ihr iPad, als wäre es ein Törtchen. Wenn Sie sich ihm gänzlich entziehen, ist ein späterer Heißhunger nicht mehr zu vermeiden. Gestatten Sie sich pro Tag eine bestimmte Online-Zeit, wobei Ihre Arbeitszeit nicht zählt. Und dann reduzieren Sie diese Zeit über Wochen und Monate.

 

2. Wenn Sie ein Erlebnis haben, posten Sie es nicht

Vor der Verbreitung der sozialen Netzwerke haben wir uns an Dingen erfreut, ohne diese mit all unseren Freunden oder der ganzen Familie teilen zu müssen. Fragen Sie sich: Hat die Online-Community wirklich ein so großes Verlangen, den Avocado-Toast zu sehen, den Sie gleich essen werden? Legen Sie Ihr Smartphone beim Brunch beiseite und genießen Sie einfach den Geschmack oder ziehen Sie los in die Natur und entdecken Sie sie.

 

3. Schalten Sie Benachrichtigungen aus

Wer behauptet, dass Sie rund um die Uhr erreichbar sein müssen? Steht das in Ihrer Stellenbeschreibung, sind Sie Arzt? Wenn Ihre Aufgabe nicht darin besteht, die Welt oder Leben zu retten, denken Sie stets daran, dass Sie nicht jedem innerhalb von 5 Sekunden antworten müssen. Die anderen können ruhig ein bisschen warten. Wenn es dringend ist, können sie Sie auch anrufen. Schalten Sie also alle Benachrichtigungen komplett aus und planen Sie 3 bis 4 Augenblicke während des Tages, an denen Sie Ihre E-Mails/Microsoft Teams und Social Media Apps checken. Das reicht! Wenn Sie das Gefühl haben, dass das nicht reicht, oder wenn Ihre Arbeit darunter leiden würde, deaktivieren Sie zumindest Push-Nachrichten. Auf diese Weise Sehen Sie immer noch, wer versucht hat, Sie zu erreichen, Sie erhalten jedoch keine Benachrichtigung mehr und können selbst entscheiden, ob Sie reagieren müssen.

 

4. Seien Sie im Schlafzimmer ruhig altmodisch

Einer Online-Veröffentlichung der Harvard Medical School zufolge unterbricht Bildschirmlicht vor dem Schlafengehen unseren zirkadianen Rhythmus und unsere Melatoninproduktion, was die Schlafqualität mindert. Anstatt Ihr Smartphone als Wecker zu verwenden, legen Sie es in einen anderen Raum. Denn mit einem altmodischen Wecker können Sie nicht noch schnell Instagram checken.

 

5. Machen Sie es zu einer gemeinsamen Sache

Es ist leichter, gute Gewohnheiten zu erzeugen, wenn die Menschen um Sie herum das Gleiche tun. Sammeln Sie beim nächsten Abendessen alle Smartphones ein und legen Sie sie in die Mitte des Tischs. Die erste Person, die vor Beendigung der Mahlzeit zu ihrem greift, muss für alle den Abwasch übernehmen.

 

6. Machen Sie Komplimente – im wahren Leben

Apropos Facebook: Erinnern Sie sich, wie es war, als Sie mit einem Menschen sprechen mussten, um ihm zu gratulieren anstatt einfach nur auf ein Daumen-hoch-Symbol zu klicken? Warum planen Sie anstatt „Gefällt mir“ zu klicken nicht einfach einen Spaziergang mit einem lieben Menschen oder einem guten Freund? Nutzen Sie diese Zeit, um ausgiebig mit ihnen zu sprechen und ihnen zu zeigen, dass sie Ihnen etwas bedeuten. Die persönliche Interaktion wird Ihnen beiden jede Menge Gutes tun.

 

Die Entscheidung, Freundlichkeit in Ihrem Leben zu praktizieren, indem Sie sich um sich selbst kümmern und sich selbst mit demselben Mitgefühl behandeln, das Sie auch einem Freund oder Ihrer Familie entgegenbringen würden, kann unglaublich wirksam sein. Niemand verlangt von Ihnen, dass Sie ganz auf Technologie verzichten, aber Ihr Online-Leben einzuschränken wird nicht nur Ihnen und Ihrer Zufriedenheit zugute kommen, sondern auch den Menschen um Sie herum. Wenn Sie das nächste Mal mit Freunden unterwegs sind, sprechen Sie mit ihnen anstatt mit Ihren Instagram-Followern – der spannende Tratsch kann warten, bis Sie wieder zu Hause sind.

 

Laura Wabeke

Laura Wabeke

Übersetzerin, Redakteurin und Texterin Laura Wabeke ist fasziniert von Wörtern und den vielen innovativen Möglichkeiten, diese zu nutzen, um sich auszudrücken. Nach neun Jahren als Freiberuflerin – mit Erfahrungen in der Reisebranche, in Medienagenturen, in der Werbung und Buchbearbeitung – ist die betriebsinterne Texterin nun Expertin für Yoga, Meditation, Achtsamkeit und unsere Markenphilosophie, nach der Schönheit und Glück in den kleinsten Dingen zu finden sind.