Warum wir einen Bewältigungsmechanismus für stressige Momente brauchen

Ob bei der Arbeit oder zu Hause – Ruby erklärt, wie Achtsamkeit dafür genutzt werden kann, besser mit stressigen Momenten umzugehen

 

Im heutigen Video über Achtsamkeit im modernen Leben redet Ruby mit unserer Creative Director Dagmar Brusse darüber, wie man ein achtsames, zufriedenes Leben führen und gleichzeitig Angst, Unbehagen und Stress reduzieren kann.  

  

DIE HEUTIGE LEKTÜRE: Achtsamkeits-Tricks für stressige Situationen 

Unsere Welt wird zu einem immer stressigeren Ort. Es gibt wohl nicht viele Menschen, die dieser Aussage widersprechen würden. Büros und Arbeitsplätze sind zu einer solchen Brutstätte für Ängste und Sorgen geworden, dass die Weltgesundheitsorganisation im Jahr 2019 Burnout erstmals als weltweites Syndrom definierte, das in Zusammenhang mit Belastungen bei der Arbeit steht. 

  

Nicht nur Arbeitsplätze befördern eine Kultur von unaufhörlichem Stress, er dehnt sich auf jeden Lebensbereich aus – auf unsere Beziehung mit Kindern, Freunden und Familie bis hin zu dem unstillbaren Antrieb, dem nachzueifern, was wir uns täglich auf unserem Smartphone ansehen. Wir wissen aus den vorherigen Tagen unserer Achtsamkeits-Masterclass, dass ein bisschen Stress wichtig ist, doch wenn er chronisch und konstant ist, wird es ernst. An dieser Stelle setzt Achtsamkeit an. „Ich weiß, dass wenn ich in eine Situation gerate, die mich wütend macht und ich die Schultern hochziehe und aufhöre zu atmen, etwa zwei Sekunden Zeit habe, die Dynamik zu ändern, indem ich Achtsamkeit nutze“, erklärt Ruby. Vor diesem Hintergrund haben wir Ruby darum gebeten, ihre Achtsamkeitstechniken für vier unterschiedliche stressige Szenarien mit uns zu teilen, damit Sie entspannt bleiben und mit jeder Situation in Ruhe umgehen können. 

 

Stressauslöser Nr. 1: Umgang mit nervigen Fremden 

„Mit einer Person umzugehen, die eine Auseinandersetzung provoziert, kann beängstigend sein. Doch anstatt wütend zu werden, fokussieren Sie sich auf die linke Augenbraue oder das Nasenloch (irgendeinen Punkt in der Nähe der Augen, damit es scheint, als würden Sie sie anschauen) und studieren Sie sie im Detail: die Haare, die Poren, die Farben usw. Die Person wird nicht wissen, dass Sie nicht zuhören, weil Sie sie anschauen. Sie möchte ihre Wut auf Ihnen abladen, damit Sie sie ihr zurückgeben, doch wenn Sie geerdet sind, wird ihr Ärger an Ihnen abprallen.“  

 

Stressauslöser Nr. 2: Umgang mit dem Partner, wenn er im Unrecht ist (und Sie nicht) 

„Wenn Sie bemerken, dass sich ein Streit anbahnt, behalten Sie eine ruhige, tiefe Stimme und sagen Sie, dass Sie kurz auf die Toilette müssen und gleich zurück sind. Setzen Sie sich in einen geschlossenen Raum und fokussieren Sie sich auf einige Atemzüge (dafür können Sie den heutigen Audioguide von Ruby nutzen, den Sie weiter unten finden). Selbst wenn es Ihnen nicht gelingt, haben Sie immerhin eine Pause eingelegt und eine Pause gibt Ihnen beiden die Chance, den Adrenalinspiegel zu senken und nachzudenken.“ 

 

Stressauslöser Nr. 3: Umgang mit den Kindern 

„Wenn Sie verbal Volleyball mit Ihren Kindern spielen – so etwas wie ‘Du bist schuld.‘ ‚Nein, bin ich nicht, du bist schuld‘ –, dann probieren Sie diese Übung aus. Als Elternteil ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, still zu sein. Sagen Sie Ihrem Kind, dass es eine Minute Zeit hat (stellen Sie einen Timer auf Ihrem Handy), um seine Seite der Geschichte darzulegen, ohne dass Sie unterbrechen. Während Ihr Kind schimpft, probieren Sie sich auf seine Geräusche zu fokussieren und sein Schreien einfach als Lärm wahrzunehmen, anstatt sich von dem Drama mitreißen zu lassen. Fokussieren Sie sich als Nächstes darauf, was es sagen und sehen Sie, ob sich etwas geändert hat … hoffentlich wird es dadurch ruhiger. Die Vorteile dieser Übung sind, dass sich Ihre Kleinen vermutlich müde geschimpft haben und Sie Ihren Cortisolspiegel gesenkt haben, indem Sie mehr auf die Geräusche Ihres Kindes geachtet haben, anstatt sich von dem anstacheln zu lassen, was gesagt wurde.“ 

 

Stressauslöser Nr. 4: Umgang mit einem Freund, der einen aufgeregt hat 

„Es kann schwer sein zu verstehen, warum jemand, dem wir uns nahe fühlen, uns aufregen möchte. Wenn es doch einmal passiert, beobachten Sie Ihre Reaktionen ganz ohne Wertung. Halten Sie Ihren Instinkt zurück, Ihre Reaktionen sofort zu äußern – sie werden nicht sehr hilfreich sein. Wenn Sie sich ruhig hinsetzen und auf Ihre Gefühle konzentrieren, kann sich Ihr Geist beruhigen und Sie können sich eine besonnenere Strategie einfallen lassen, um die Ursache des Problems herauszufinden, ohne dass alte Auslöser das Bild trüben. Sie müssen mit Ihrem Freund reden, sonst können Sie es nicht lösen. Wenn Sie keine Antwort erhalten, war es die Freundschaft sowieso nicht wert, doch wenn Sie die Wahrheit erfahren, sollten sie daran festhalten, denn das tun nur wenige Menschen.“  

DIE HEUTIGE AUFGABE: Ein Audioguide für stressige Situationen  

Hören Sie sich heute eine geführte Meditation von Ruby an, die Sie täglich dazu verwenden können, Ihren Achtsamkeitsmuskel zu trainieren. Außerdem ist sie eine perfekte Hilfe in einem Notfall, wenn unerwarteter Stress auftritt. 

 

Vom Umgang mit Neid und Unsicherheit bis hin zu Einsamkeit und Tod – an Tag 5 unserer Achtsamkeits-Masterclass erfahren Sie, wie Achtsamkeit Ihnen durch schwere Zeiten hilft.